© 2025 Ute Wellmann M.Sc. | Leadership Mentorin
„Als Coach & Facilitatorin unterstütze ich Menschen dabei, ihre sinn- und werteorientierte Führung zu stärken und ihre Position als Leader im Unternehmen auszubauen - ohne sich selbst zu verbiegen"


– warum die Distanz zwischen beiden deine größte Führungsherausforderung ist
Du kennst diesen Moment. Du sitzt in einem Mitarbeitergespräch und spürst die Anspannung im Raum. Dein Gegenüber ringt um Worte, sucht nach Erklärungen für verpasste Deadlines oder nicht erreichte Ziele.
In deinem Kopf läuft bereits die Analyse: Was muss hier verändert werden? Welche Maßnahmen sind notwendig? Wie kommuniziere ich die Erwartungen klarer? Du bist fokussiert, lösungsorientiert, professionell.
Dein Herz aber nimmt etwas anderes wahr: Die Müdigkeit in den Augen. Die Unsicherheit hinter der Fassade. Vielleicht auch den Mut, den es gebraucht hat, dieses Gespräch überhaupt zu führen. Du spürst den Menschen – nicht nur die Leistung.
Und genau hier entsteht sie: Die Distanz zwischen Kopf und Herz.
Viele Führungskräfte erleben diese innere Spaltung täglich. Und viele entscheiden sich – bewusst oder unbewusst – für eine Seite:
Die Kopf-Führungskraft setzt auf Rationalität, Struktur und klare Ansagen. Sie liefert Ergebnisse, trifft schnelle Entscheidungen und hält die Dinge im Griff. Doch oft zahlt sie einen Preis: Distanz zum Team, fehlende emotionale Bindung, manchmal auch das Gefühl, als „kalt“ oder „unnahbar“ wahrgenommen zu werden.
Die Herz-Führungskraft führt mit Empathie, Verständnis und Fürsorge. Sie ist nahbar, schafft ein harmonisches Arbeitsklima und wird als „menschlich“ geschätzt. Doch auch sie zahlt einen Preis: Unklarheit in Erwartungen, Schwierigkeiten bei unangenehmen Entscheidungen, manchmal auch nachlassender Respekt, weil Grenzen verschwimmen.
Diese Spaltung kostet Energie. Sie kostet Vertrauen. Und sie verhindert, dass du als Führungskraft dein volles Potenzial entfaltest.
Unsere Führungskultur hat uns lange Zeit suggeriert: Professionell sein heißt, Emotionen außen vor zu lassen.
„Gefühle haben im Business nichts zu suchen.“ „Sei hart, aber fair.“ „Nähe schwächt deine Position.“
Gleichzeitig hören wir heute:
„Sei empathisch!“ „Emotionale Intelligenz ist der Schlüssel!“ „Menschen brauchen psychologische Sicherheit!“
Die gute Nachricht: Du musst dich nicht entscheiden. Im Gegenteil – die wirkungsvollsten Führungspersönlichkeiten sind jene, die gelernt haben, Kopf und Herz zu integrieren.
Führung mit Herz ist kein Weichspülprogramm. Es bedeutet nicht, keine Grenzen zu setzen oder unangenehme Entscheidungen zu vermeiden.
Das ist emotionale Führungsstärke – nicht emotionale Schwäche.
Führung mit Kopf ist keine gefühllose Kontrolle. Es bedeutet nicht, Menschen auf Leistungskennzahlen zu reduzieren oder Beziehungen zu vernachlässigen.
Führung mit Kopf bedeutet:
Das ist professionelle Führungskompetenz – nicht Kälte.
Die Brücke bauen: Integration statt Spaltung
Die wahre Kunst der Führung liegt darin, beides gleichzeitig zu leben. Nicht entweder-oder, sondern sowohl-als-auch.
Im schwierigen Mitarbeitergespräch:
Bei Teamkonflikten:
Bei persönlichen Krisen von Mitarbeitenden:
Bei Leistungsproblemen:
Die Integration von Herz und Kopf ist kein Automatismus. Sie erfordert:
1. Selbstreflexion
Wo neigst du eher hin? Bist du schneller im analytischen Modus oder im empathischen? Welche Seite fühlt sich unangenehmer an? Genau dort liegt oft dein Entwicklungsfeld.
2. Mut zur Verletzlichkeit
Es braucht Mut, als Führungskraft auch deine menschliche Seite zu zeigen – ohne deine Autorität aufzugeben. Brené Brown sagt: „Verletzlichkeit ist nicht Schwäche, sondern unser größter Maßstab für Mut.“
3. Klarheit über deine Rolle
Du bist nicht der beste Freund deiner Mitarbeitenden. Du bist ihre Führungskraft. Diese Klarheit erlaubt dir, nah UND professionell zu sein.
4. Übung
Wie bei jeder Kompetenz: Je öfter du bewusst beide Seiten integrierst, desto natürlicher wird es.
Dein Team wartet nicht auf einen perfekten Leader. Es wartet auf eine Führungskraft, die:
✓ Vertrauen schafft UND Leistung einfordert
✓ Nähe zulässt UND Grenzen setzt
✓ Verständnis zeigt UND Klarheit kommuniziert
✓ Fördert UND fordert
✓ Halt gibt UND Entwicklung ermöglicht
Menschen folgen Führungspersönlichkeiten, die beides können: berühren UND bewegen.
Die Distanz zwischen Kopf und Herz wird nicht einfach verschwinden. Sie ist Teil des menschlichen Erlebens, Teil deiner täglichen Führungsrealität.
Aber du kannst lernen, diese Distanz nicht als Spaltung zu erleben, sondern als dynamisches Spannungsfeld, in dem großartige Führung entsteht.
Es ist die Spannung zwischen Nähe und Distanz.
Zwischen Verständnis und Forderung.
Zwischen Fühlen und Denken.
Und genau in dieser Spannung liegt deine Kraft als Führungskraft.
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Die Frage ist nicht: Herz oder Kopf?
Die Frage ist: Bist du bereit, die Brücke zu bauen – jeden Tag aufs Neue?
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Leadership bedeutet, Menschen zu berühren UND zu bewegen. Wenn du lernen möchtest, wie du Herz und Kopf in deinem Führungsalltag integrierst, lass uns ins Gespräch kommen.

Ute Wellmann M.Sc.
Unternehmensberaterin & Leadership-Mentorin
© 2025 Ute Wellmann M.Sc. | Leadership Mentorin
„Als Coach & Facilitatorin unterstütze ich Menschen dabei, ihre sinn- und werteorientierte Führung zu stärken und ihre Position als Leader im Unternehmen auszubauen - ohne sich selbst zu verbiegen"
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